Huch, was war denn das? Der heute in den Straßenbahnen und Bussen eingeblendete News-Artikel verzerrt die tatsächlichen Verhältnisse.
In aller Regel gebe ich kein Insiderwissen aus meinen aktuellen/ehemaligen Gruppen preis. Hier mache ich eine Ausnahme, die mir persönlich wichtig ist und zudem eine günstige Gelegenheit zu einer persönlichen Erklärung bietet.
Der folgende Beitrag zeigt einen Newsbeitrag, welchen ich heute in mehreren DVB-Fahrzeugen erblickte.
Scheinbar kaum anstößig, so ist der Redaktion doch ein subtiler Fehler unterlaufen. Es zeigt sich auf der Text- und der Titel-Folie, auf letzerer etwas stärker sichtbar. Die Initiative, das Glück in Dresden zu messen, hat sich die Wahlplattform Dissident:innen Dresden ins Wahlprogramm geschrieben.
Die Wahlplattform wiederum hat personelle Überschneidungen mit der
(un-entgenderten) Dissidenten-Fraktion, welche sich seit 2021 aus einem
PARTEI-Partei-Stadtrat, einem Piratenpartei-Stadtrat und zwei Stadträten,
welche vorher lange der Grünen Fraktion angehörten, zusammensetzt.
Aber es ist eben nicht das gleiche. Insbesondere im Wahlkampf stellt sich
die Frage nach dem "Erbe" der lautstarken und gut wirksamen Fraktionsarbeit.
Wie soll der Pirat/PARTEI-Mensch, der zwar mit seinem Namen, nicht jedoch dem
Namen seiner
Partei in die Medien kam, mit den gemeinsamen Erfolgen Wahlkampf machen, wenn
zugleich eine Quasi-Partei mit dem damit verknüpften Fraktionsnamen
antritt. "Unter welcher Flagge" sollen die vormals Grünen-Fraktions-Stadträte bei
der Kommunalwahl antreten, wenn sie nicht noch einen Namenswechsel vollziehen,
aber auch nicht zur vorigen Fraktion zurückkehren möchten?
Lösungen dafür sind schwer plan- und vorhersehbar, aber die Entwicklung für die beteiligten Akteure nicht un-steuerbar. Im derzeitigen Konstrukt (eigenmächtig gezogene Grenzen, die halbwegs akzeptiert sind) erscheint eine präzise Trennung von Fraktions- und Wahlplattform-Aktivitäten geboten und machbar. Dadurch ist m.E. allen die vergangene politische Arbeit "verwertbar", ohne dass die Wähler:innen-Stimmen allzu sehr an ehemalige Partner abfließen.
Diese Trennung ist in der Straßenbahn-Veröffentlichung fehlgeschlagen.
Der Glück-Messungs-Punkt hat nichts mit der im Titel "Dissidenten" genannten
Fraktion und auch nicht mit den im Bildausschnitt
eingeschlossenen Max Aschenbach und Martin Schulte-Wissermann
zu tun. Sie sehen sich vmtl. nicht gerne auf dem Bild.
Der Text auf Bildschirm 2 ist soweit korrekt, abgesehen vom wiederholten
Titel.
Die Wahlplattform ist inhaltlich gut aufgestellt und hat es nicht nötig, eine inkorrekte Inhalts-/Bild-Schere zuzulassen. Wie mit der Redewendung im Titel (meines Blogposts) angedeutet, finde ich es unhöflich. Ich für meinen Teil würde eine solche Veröffentlichung nicht mittragen, gehörte ich dem Kreis der Beteiligten an.
Ergänzung 27. Februar - Ich hätte es anhand des Screens schon ahnen können. Es gibt einen DNN-Artikel zu dem Bildschirm. Dies macht eine kleine Ergänzung notwendig.
Wie man sieht, ist hier immerhin nicht das inkorrekte Fraktionsbild einefügt. Aber man kann schön sehen, dass in der SachsenFernsehen-Redaktion (für das Fahrgastfernsehen zuständig) intuitiv die falsche Assoziation geweckt wird. Das wiederum führt die Notwendigkeit einer klaren Abgrenzung vor Augen.
Ergänzung 4. März Anführungszeichen bei "Glück" im Titel weggenommen, da falsch.