Dieses Jahr habe ich mal wieder nach etwas Pause in den CCC-Kongress "38C3" hineingeschaut.
Im Gegensatz zum weit gefassten Titel wurde durch die Moderation das Thema auf ein Rätesystem eingeengt. Im Fishbowl meldeten sich verschiedene Stimmen, die sich zwischen einem ungeordneten "weiter so" und einer hierarchischen Organisation, welche aber irgendwie so motiviert werden sollte, dass Maßnahmen wie Instanzen-Blocks nicht so deutsch-hochnäsig rüberkommen, bewegten.
Übertragen gesehen: Ein hierachisches Rätesystem fände ich für Bluesky übertrieben, aber zumindest eine Bluesky-Warte hatte ich schonmal als Gedanken, siehe Bluesky-Post.
Interessant war auch der Ansatz, Instanzen, die sich nicht an vereinbarte Regeln, zu "limitten", um unbeteiligte User*innen so wenig wie möglich für eine schlechte Instanz-Moderation zu "bestrafen".
Die Initative Bits&Bäume trug zum Energieverbrauch von Large Language Models vor. Die zusammengetragenen Werte sind alle öffentlich, jedoch aufwändig aus werbungsähnlichen Nachhaltigkeitsberichten zu extrahieren.
Der Rahmen des Vortrags umfasste nicht alle Themen, deswegen wurde z. B. nicht genannt, dass die Datenaufbereitung für generative Modelle manuell erfolgt, d. h. dass echte Leute daran sitzen. Zur Vollständigkeit sei noch dieser Artikel verlinkt.
Außerdem wurde angegeben, dass das CO2-Kontingent für das 1,5°-C-Ziel noch für vier Jahre reichen würde, jedoch habe ich andererseits schon gehört, dass diese Schwelle bereits erreicht sei. Diese Vermutung speist sich indizienhaft aus vielen deutlich zu registrierenden Phänomenen in jüngerer Zeit.
Folgende Forderungen wurden aufgestellt und als zwischen allen elf Gründungsorganisationen abgestimmte Bundestagswahl-Forderungen positioniert, jedoch auf keinem Bits-und-Bäume-Kanal, den ich bis jetzt angeschaut habe, publiziert. Man kann sie nur finden, nachdem man 1 GB Video runtergeladen hat:
Link: Vortragsankündigung auf bits-und-baeume.org
In dem Vortrag ging es nicht um einen elektronischen Stimmabgabevorgang, sondern die im Hintergrund arbeitende Verwaltungs- und Auszählsoftware. Er war nicht so sehr anhand von Kerngedanken aufgebaut, wie der Bits-und-Bäume-KI-Vortrag, sondern eher aus gemischten Versatzstücken zusammengesetzt, was wiederum interessante punktuelle detaillierte Einblicke ermöglichte und gerade vor dem Hintergrund der anstehenden Bundestagswahl spannend war.
Es wurde deutlich, wie komplex eine Wahl ist, wie viel Papierkram die Vorbereitung erfordert, was für Fehler passieren können, dass man die Fehler in begrenztem Maß "heilen" kann, uvm.. Interessant war auch, dass es keinen Papier-Workflow bei Softwareausfall gibt; eine manuelle Berechnung wäre wegen der Masse an Rechnungen jedoch mit hoher Sicherheit fehleranfällig.
Als jemand, der sich zur Corona-Zeit mit der Möglichkeit einer Online-Stimmabgabe beschäftigt hat, kann ich nachvollziehen, was an Schlussfolgerungen aus dem Vortrag hervorgeht. Alleine der letzte Satz, dass man nämlich Wahlverfahren und Nebenbedingungen so wenig wie möglich ändern soll, klingt erstmal banal, aber enthält sehr viel Wahrheit.
Als Detail würde ich selbst sagen, dass JSON, schöner als XML ist, da die Tag-Namen nicht doppelt ausgeschrieben werden müssen, aber ich sehe auch ein, dass diese Aussage außerhalb des Scopes eines solchen Vortrags ist und natürlich ein funktionierendes Schema Kern der Überlegung ist.
Einzig fraglich ist, warum der Vortragende noch bei Ex-Twitter ist.
Link zur VortragsankündigungDark Mode: Während das noch recht neu renovierte CCH farblich wechselnd gestaltet ist, hing in einem Treppenhaus, welches einer der gar nicht so vielen weiß gestalteten Räume ist, die Aufforderung, einen Dark Mode für das CCH einzuführen.
Gaza-Plakat: Unter den vielen Plakaten war auch ein "Free-Gaza"-Plakat. In Anbetracht der Situation dort scheint es mir akzeptabel, auch auf diese Weise eine Verbesserung der Lage zu fordern. EDIT: Auch wenn ich selbst noch "Geiseln befreien" dazusagen würde.
Wetter: Echter Nebel außen, Veranstaltungsnebel innen
Kunst und Kultur: Theaterstück mit etwas überzeichneten Figuren; Lochkarten-Klavier, welches ein E-Piano spielt.
Geschlecht/Anthropologische Kenndaten: Hoher Frauenanteil, viele Paare, hoher Anteil an nicht-zuordnenbaren Personen. Gut besuchter Kinder-/Jugend-Bereich. Das insgesamte Durchschnittsalter schätze ich auf 30-35 Jahre.
7. Januar 2025 Ergänzung Gaza/Geiseln